3 Tipps zum Stillen mit Schlupfwarzen

Für die meisten Frauen ist es nur natürlich, dass sie ihr Kind nach der Geburt stillen möchten. Dies ist für den Säugling genauso wichtig und vorteilhaft wie für die Mutter. Die Muttermilch lässt sich in ihrer Zusammensetzung nicht ersetzen. Davon einmal abgesehen wird beim Stillen ein Band zwischen Mutter und Kind geformt. Doch wenn eine Frau unter anders geformten Brustwarzen leidet, kann dies beim Stillen zu Problemen führen.

Schlupfwarzen beispielsweise machen dem Säugling den Zugang zur Muttermilch schwer. Unter Schlupfwarzen versteht man eine Brustfehlbildung, bei der die Warzen nicht nach außen vorgewölbt sind, sondern nach innen gerichtet sind. Man bezeichnet sie auch als Hohlwarzen. Die Brustwarzen ziehen sich in den Warzenhof zurück, sodass das Baby beim Stillen kaum die Chance hat, sie anzusaugen. Flachwarzen bereiten ähnliche Schwierigkeiten, da sie sich nicht aufstellen. Die Ursache der Brustwarzenform sind verkürzte Milchgänge. In beiden Fällen gibt es Hilfsmittel und Vorgehensweisen, die das Stillen erleichtern.

Tipp 1: Hilfsmittel, um die Warzen aufzurichten

Damit es dem Baby leichter fällt, zu saugen, sollten die Brustwarzen aufgerichtet werden. Es bietet sich an, hierzu Brustwarzenschilder zu tragen. Es handelt sich dabei um Brustwarzenformer, die von der Frau über einen längeren Zeitraum hinweg im BH getragen werden. Der Druck führt zu einem Nachaußentreten der Warzen. Eine ähnliche Methode kommt bei den Niplettes zum Einsatz. Sie verlassen sich auf eine Saugpumpe in einer Kanülen-ähnlichen Form. Die Niplette wird per Aufsatz vorne auf die Brustwarze gesetzt und erzeugt Unterdruck, was die Warze nach außen zieht. Dadurch werden die verkürzten Milchgänge gedehnt. Brustwarzenschilder dürfen schon während der Schwangerschaft oder davor und danach getragen werden und sind bedenkenlos. Aufgrund der Saugwirkung sollten Niplettes jedoch erst nach Absprache mit dem Arzt ab dem fünften Schwangerschaftsmonat getragen werden. Im seltenen Fall, in dem die Frau die Schlupfwarzen erst nach abgeschlossener Schwangerschaft bemerkt, empfehlen sich die zwei Stillhilfsmittel vor dem Stillen und in Pausen zwischen den Stillmahlzeiten.

Tipp 2: Stillhütchen nutzen

Sollten die Stillhilfsmittel aus Tipp 1 nicht helfen oder von der Frau nicht genutzt werden wollen, kommen direkt beim Stillen Hilfsmittel wie Stillhütchen zum Tragen. Diese besehen aus Silikon oder Latex und werden auf die Brustwarzen aufgesetzt. Sie sehen wie Hütchen aus und sind vorne wie normale Brustwarzen geformt, um Mutter und Kind ein Gefühl von Natürlichkeit zu geben. Im Grunde agieren die Stillhütchen wie die Sauger eines Fläschchens. Sie sind aber nicht für jedes Baby das Richtige, und manchen Müttern fällt es etwas schwer, sie richtig anzuwenden.

Tipp 3: Brustwarzen massieren

Es kann bei nicht sehr ausgeprägten Schlupfwarzen helfen, die Brustwarzen zu massieren, um sie auf das Stillen vorzubereiten. Diese Methode wird u. a. von Hebammen empfohlen und verzichtet auf künstliche Hilfsmittel und Fremdkörper, die nicht von allen Säuglingen und Müttern problemlos akzeptiert werden. Es kommt die sogenannte Hofmann-Technik zum Einsatz. Dabei massieren Frauen die Brustwarzen mit den Daumen. Sie stellen sich vor, auf der Warze sei ein Kreuz aufgemalt, und legen beide Daumen entlang dieser imaginären Linie direkt auf die Brustwarze (nicht auf den Warzenhof). Sie drücken die Brustwarze nach innen und ziehen die Daumen auseinander. Diese kurze Massagebewegung führen sie entlang der waagrechten und senkrechten Kreuzlinie an beiden Warzen nacheinander durch. Die Brustwarzen dehnen und lösen sich etwas und richten sich leichter auf. Etwas einfacher ist es, die Brustwarzen einfach etwas zu drehen und zu ziehen, um sie aufzurichten.