Was wirklich hilft: Botox gegen Migräne

Botox gegen Migräne? Was für so manchen vielleicht überraschend klingt, ist für chronische Migränepatient:innen der vielleicht letzte Ausweg. Auch wenn Botox sein Einsatzgebiet meistens in der Faltenbehandlung hat, ist es seit 2011 zur Behandlung chronischer Migräne zugelassen – und hilft, wenn bei starken Kopfschmerzen vielleicht nichts mehr hilft.

Immer wieder kehrende Kopfschmerzen, manchmal zeigt keine Behandlung Wirkung: chronische Migräne kann die Lebensqualität erheblich negativ beeinflussen und sorgt bei vielen Patient:innen für einen hohen Leidensdruck, vor allem dann, wenn es scheinbar kein Heilmittel gibt, das die Schmerzattacken bremst. Botox schafft Abhilfe: Das Botulinumtoxin wird zunehmend bekannter für seine positiven Eigenschaften bei der Behandlung chronischer Migräne.

Wann kommt Botox bei Migräne zum Einsatz?

Botulinumtoxin ist in der Therapie der chronischen Migräne prophylaktisch wirksam, das heißt, das Ziel ist es, die Attacken- beziehungsweise die Kopfschmerzfrequenz zu senken.

Zugelassen ist eine Behandlung mit Botox ist nur dann, wenn es bei chronischer Migräne eingesetzt wird und nur dann, wenn die Patienten auf orale prophylaktische Medikamente nicht ausreichend angesprochen oder diese nicht vertragen haben.

Bei Spannungskopfschmerzen hingegen zeigt die Behandlung mit Botox keine Wirkung.

Migräne zeichnet sich durch einseitige, pulsierende, mittelstarke bis starke chronische Kopfschmerzen aus, hinzu kommen meistens Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheu oder Lärmempfindlichkeit. Als chronisch gilt eine Migräne dann, wenn mindestens 15 Kopfschmerztage pro Monat auftreten, wovon mindestens fünf Attacken migränetypisch sein müssen. Von chronischer Migräne sind etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung.

Die Wirkung von Botox bei Migräne wurde in mehreren Studien bestätigt, eine davon ist hier einzusehen.

Wie wirkt Botox bei Migräne?

Es kommt zu einem Migräne-Anfall, wenn die Muskeln in der Schultern, im Nacken und rund um den Kiefer stark angespannt sind. Diese drücken dann auf die Blutgefäße und können die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn unterbrechen, das wiederum führt zu den starken Migräne-Kopfschmerzen. Botox wirkt, indem es die Spannung der Muskeln bremst, denn es wirkt an den Nervenendungen der Muskeln. Dort unterbindet es die  Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin, der für die Aktivierung des Muskels verantwortlich ist.

Wie läuft die Behandlung bei Botox gegen Migräne ab?

Im ersten Schritt besprechen Sie in einem Ersttermin mit dem behandelnden Arzt Ihre Situation, Ihre Krankheitsgeschichte und eruieren gemeinsam, ob Sie in Frage kommen für eine Behandlung chronischer Migräne mit Botox. Bei diesem Gespräch haben Sie die Möglichkeiten Fragen zu stellen und Bedenken zu äußern, Dr. med. Muringaseril wird genau auf Ihre Situation eingehen und sie eingehend beraten.

Im Behandlungstermin selbst wird dann Botox wird in die Muskulatur an Stirn, Kopf und Nacken punktgenau injiziert. Dabei folgt der Arzt einem für Migräne erarbeiteten Muster (PREEMPT-Schema) an Injektionspunkten. In den meisten Fällen handelt es sich um 31 bis 39 Injektionspunkte, die Behandlung dauert insgesamt rund 15-20 Minuten. Wenn Sie sich detailreicher über die Behandlung informieren möchten, treten Sie gerne mit der Praxis Schwaben Aesthetic in Kontakt.

Wie lange dauert es, bis Botox bei Migräne wirkt?

Meist tritt die Wirkung nach einer Botox-Behandlung nach 48 bis 72 Stunden ein. Es kommt danach zu weniger und weniger starke Kopfschmerzen als vor der Behandlung. Teilweise ist die Migräne während des Wirkzeitraums des Botox, vollständig weg. Um eine deutliche Verbesserung wahrzunehmen reichen bei den meisten Patient:innen etwa zwei Behandlungen im Abstand von fünf Monaten.

Zahlt die Krankenkasse die Behandlung mit Botox?

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen decken die Botox-Behandlung bei Migräne ab, jedoch müssen Sie dafür einige Voraussetzungen erfüllen. Es muss sich bei Ihnen um eine chronische Erkrankung handeln, das heißt, Sie haben an mehr als 15 Tagen im Monat Kopfschmerzen und davon mindestens 8 Tage Migräne. Eine weitere Bedingung ist, dass Medikamente keine ausreichende Wirkung erzielt haben oder Sie diese nicht vertragen haben. Nur dann ist es möglich, ein Rezept für die Behandlung mit Botox auszustellen und die Kosten mit der Krankenkasse abzurechnen. Alternativ muss die Behandlung privat bezahlt werden.

Wenn Sie sich für eine Botox-Behandlung zur Bekämpfung Ihrer chronischen Migräne interessieren, treten Sie gerne mit uns in Kontakt.