Mastopexie nach Schwangerschaft

In Artikel 1 unserer Serie sind wir darauf eingegangen, warum und wie sich die Brust während und nach der Schwangerschaft verändert. Artikel 2 thematisierte die Probleme und psychischen Belastungen, die Frauen mit Hängebrüsten auf sich nehmen. Nun wollen wir Ihnen zeigen, was das Leben nach der Mastopexie für Sie bereithalten kann.

Das Leben nach der Mastopexie

In Deutschland gehört die Mastopexie laut DGÄPC zu den zehn häufigsten Schönheitsoperationen bei Frauen. 2015 entschieden sich rund 6 % der Patientinnen für den Eingriff, um sich von der seelischen Last zu befreien und mit ihrem Leben endlich wieder zufriedener zu sein. Bevor wir uns näher mit den positiven Auswirkungen auseinandersetzen, erst einmal eine Vorwarnung: Sie sollten sich natürlich von der Bruststraffung mit oder ohne Brustvergrößerung keine Wunder erhoffen. Zwar bemüht sich der Chirurg um eine ästhetische Form und die Erfüllung Ihrer Vorstellungen, aber es gibt immer körperliche Grenzen und natürliche Nebeneffekte. Mit zunehmendem Alter oder bei einer erneuten Kombination aus Gewichtszunahme und Gewichtsverlust kann es theoretisch wieder zu hängenden Brüsten kommen. Zudem sollten Sie sich bewusst sein, dass Narben zurückbleiben und dass es theoretisch bei jeder Operation zu gewissen Komplikationen oder Problemen bei der Wundheilung kommen kann. Die Mastopexie gilt jedoch als relativ risikoarm und wird schon seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführt, sodass es zahlreichen Frauen in der Abwägung lieber ist, das Risiko auf sich zu nehmen und hinterher glücklicher mit ihrem Körper und ihrem Leben zu sein.

Ein Gefühl von Schönheit und Selbstbewusstsein

Gerade weil betroffene Frauen unter dem Hängebusen seelisch so sehr leiden und sich der Druck in vielen Bereichen des Lebens wie der Partnerschaft, dem Berufsalltag und den Freizeitaktivitäten niederschlägt, ist der Vorher-Nachher-Unterschied so deutlich bemerkbar. Es dauert einige Wochen, bis die Schmerzen, Schwellungen und anderen Nebeneffekte der OP verklungen sind, und dann nochmals einige Wochen bis Monate, bis die neuen Brüste ihre endgültige Form erhalten haben und die Narben komplett verheilt sind. Danach stellt sich laut Patientenaussagen häufig ein Glücksgefühl ein. Man fühlt sich in der eigenen Haut wieder wohl und kommt sich weiblicher und attraktiver vor. Manche fühlen sich an ihren Körper vor der Schwangerschaft erinnert und nehmen sich nicht mehr nur als Mutter wahr, sondern als attraktive Frau mit Wünschen und Bedürfnissen.

Durch die neue Form ihrer Brüste, ist zu beobachten, dass sich die operierten Frauen direkt neue Kleidung kaufen, die ihren Busen betont. Speziell nach der Mastopexie mit Brustvergrößerung wollen sie auf die positive Veränderung aufmerksam machen und sich (wieder) ungehemmt zeigen. Nur wenige stören sich an den feinen Narben, denn diese lassen sich durch den BH kaschieren oder sind bei einer Schnittführung an der Unterbrustfalte nur schwer zu erkennen. Ein Großteil der operierten Frauen, die vorher engen sozialen Kontakt gemieden hatte und z. B. auf Aktivitäten wie Schwimmen, Saunagänge oder Tanzen verzichteten, widmen sich diesen wieder. Es kann jedoch nach der Brustkorrektur eine Weile dauern, bis das alte Selbstvertrauen zurückgekehrt ist oder man sich als attraktiv und begehrenswert akzeptiert.

Auch die sexuellen Hemmungen bauen sich nach und nach wieder ab. Während sie sich zuvor geschämt oder geweigert hatten, ihre Brüste zu entblößen, sind sie nach der Mastopexie weniger gehemmt. Es mag je nach Schnittführung und Heilungsprozess zu leichten Gefühlsstörungen an den Brustwarzen kommen, doch auch diese legen sich oft mit der Zeit. Die Stillfähigkeit wird nornalerweise nicht eingebüßt und auch weitere Kinder werden durch eine Mastopexie nicht ausgeschlossen.

Fazit

Wichtig ist, dass Sie sich vor dem Eingriff gut informieren und dann in seriöse Hände begeben. Ist der Leidensdruck zu groß und fühlen Sie sich durch den Hängebusen nach der Schwangerschaft sehr beeinträchtigt, lohnt sich die Entscheidung für die Mastopexie. Sie sollten jedoch gewissenhaft den Stütz-BH und das Narbenpflaster nach der OP tragen und wochenlang auf dem Rücken schlafen sowie anstrengende Tätigkeiten vermeiden. Das fördert eine problemlose Verheilung und verhilft rascher zu mehr Lebensfreude und Akzeptanz des eigenen Körpers.