Lipödem: Was ist das und was hilft dagegen?

Viele Frauen leiden darunter und oft bleibt die Erkrankung jahrelang unerkannt: Bei dieser chronischen Fettverteilungsstörung sind aus medizinischer Sicht einige Aspekte ungeklärt, so sind zum Beispiel die Ursachen von Lipödemen bisher nicht ausreichend erforscht. Während das Lipödem an sich unheilbar ist, lässt es sich jedoch behandeln und reduzieren. Die Praxis Dr. Muringaseril beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema.

Was ist ein Lipödem?

Bei dieser Fettverteilungsstörung vermehrt sich das Unterhautfettgewebe exzessiv. In den meisten Fällen betreffen die symmetrischen Fettablagerungen die Beine, in seltenen Fällen aber auch die Arme. Durch die sichtbare Fettvermehrung kommt es zu Beschwerden wie erhöhter Druckempfindlichkeit der Haut und zu Schmerzen. Zudem neigen die Betroffenen dazu, vermehrt Wasser ins Gewebe einzulagern. Das bildet die so genannten Ödeme. Hände, Füße und Oberkörper bleiben von der Fettverteilungsstörung hingegen komplett unbeeinträchtigt.

Wie kommt es zu einem Lipödem?

Das Lipödem tritt fast ausschließlich bei Frauen auf und das zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Meist entwickelt sich diese Fettverteilungsstörung im Zusammenhang mit einer hormonellen Veränderung im Körper wie zum Beispiel nach der Pubertät oder einer Schwangerschaft. Lipödeme sind durchaus auch erblich bedingt.

Wie wird ein Lipödem behandelt?

Wie so oft ist auch im Falle eines Lipödems Früherkennung der Schlüssel zum Erfolg. Wie bereits eingangs erwähnt, ist diese Fettverteilungsstörung unheilbar, sie lässt sich aber mit Therapieformen behandeln und in den Griff bekommen. Bis die Erkrankung, von der nach Schätzungen in Deutschland zwischen 500.000 und einer Million Frauen betroffen sind, diagnostiziert wird, vergeht oft viel wertvolle Zeit.

Erst wenn es zu Schmerzen kommt oder Sport zur Unmöglichkeit wird, kommen Betroffene zum Arzt. Daher ist es wichtig, schon früh potentielle Zeichen zu lesen und sich ärztlich beraten zu lassen. Neben Therapieformen wie Lymphdrainage und Kompressionstherapie kann auch eine Liposuktion (Fettabsaugung) helfen.

Haben Sie ein Lipödem? Das sind die typischen Symptome.

  • Ungleiche Proportionen von Rumpf zu Beinen
  • Schnell und leicht auftretende blaue Flecken
  • Spannungsgefühl der Haut, Berührungsempfindlichkeit
  • Orangenhaut beziehungsweise wellige Hau
  • Symmetrische, spontane Volumenzunahme an beiden Beinen

In den meisten Fällen vermehrt sich das Fettgewebe an den Beinen. Früh lässt sich ein Lipödem also dann manchmal erkennen, wenn Sie eine Konfektionsgröße größer bei Hosen benötigen als zum Beispiel bei Blusen oder Pullovern.

Fettabsaugung bei einem Lipödem: wie läuft das ab?

Zunächst wird in einem Gespräch mit dem Arzt die Diagnose Lipödem gestellt, oder, wenn Sie diese bereits haben, können Sie sich ein unverbindliches Beratungsgespräch mit Dr. med. Muringaseril buchen.

Wenn Sie sich für eine Liposuktion entscheiden, welches aktuell die beste Therapiebehandlung einschließlich langfristiger Prognose darstellt, dann handelt es sich hierbei um eine schonende Absaugung des überschüssigen Fettgewebes. Dieser Eingriff erfolgt unter Vollnarkose und ist sehr effektiv, da bis zu sechs Liter Fett abgesaugt werden können. Das Ergebnis ist, dass das betroffene Gewebe weniger Wasser speichert: der Gewebedruck nimmt ab und die Haut ist weniger schmerzempfindlich. Ein weiterer Effekt ist, dass die Form von Hüften und Beinen verbessert wird. Je nach Wunsch kann an diesen Stellen die überschüssige Haut gestrafft oder entfernt werden.

Zahlt die Krankenkasse eine Liposuktion bei einem Lipödem?

Im September 2019 mit Wirkung seit Januar 2020 wurde eine wichtige Entscheidung für Betroffene mit Lipödem getroffen: Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschloss, dass die operative Fettabsaugung in speziellen Fällen von der Krankenkasse bezahlt wird. Bisher war dies nicht der Fall, deshalb haben sich viele Patientinnen nicht operieren lassen.

Welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit die Operation von der Krankenkasse bezahlt wird, wird individuell mit Ihrer Krankenkasse geklärt.